"There's probably more thought in what we do
Than a large part of what appeals to you"
(Napalm Death 1990)
Name: Deviated Presence
Stil: Progressive Death Metal
Land: Deutschland
Gründung: 2002
Ich selbst bin damals auf dem Summer-Breeze 2002 auf die Band aufmerksam geworden, und zwar durch die Begegnung mit Bandkopf, Mastermind, Gitarrist und Sänger Felix höchstpersönlich, der mit großem Enthusiasmus (und einem auffälligen, orangenen Jägermeister-Käppi) Flyer von DEVIATED PRESENCE an das Festivalvolk verteilte. Die ersten beiden CDs (und ein paar Shirts) habe ich aus dieser Zeit noch daheim im Schrank. Danach habe ich die Band irgendwie aus den Augen verloren und erst ganz aktuell wieder entdeckt. Und da sie perfekt zur Thematik meiner Seite passt, ist ein kleines Feature mehr als überfällig und verdient.
Die ursprüngliche Selbstbeschreibung "Unstraight Melodic Death Metal" fand ich seinerzeit extrem treffend, im aktuellen Facebook-Profil steht schlicht "Progressive Metal". Aber im Grunde wird keine dieser Bezeichnungen der ganzen Breite des Bandsounds gerecht. Den geneigten Hörer erwarten Technik, Blasts, Akustikgitarren, hochkomplexe Arrangements, wirre Breaks, Growls, zerbrechlicher Klargesang, das ganze verpackt in fast ausschließlich überlange Songs. Wenn ihr OPETH anspruchslos findet, MESHUGGAH zu eingängig und Free Jazz eher einschläfernd, dann könnten DEVIATED PRESENCE genau das sein, was ihr schon immer gesucht habt.
Was mich beim Hören immer wieder beeindruckt, ist die Emotionalität und die liebevolle Detailarbeit. Im Unterschied zu vielen anderen sogenannten "Progressivbands" schaffen es DEVIATED PRESENCE nämlich, nicht nur ihr handwerkliches Können zu präsentieren, sondern wunderbare Ohrwurmmelodien mit hohem Wiedererkennungswert zu erschaffen und echte Songs zu komponieren, die einen nach ein paar Durchläufen nicht mehr loslassen.
Abschließend sei noch erwähnt, dass sich die Band gegenwärtig in ihrer "Post-Album-Phase" befindet. Das heißt, es gibt immer mal wieder neues Material online zu bestaunen, ohne dass man sich den Zwängen eines speziellen Veröffentlichungsformats unterwerfen muss.
Fall's Passage (Das Debüt, zum Einstieg genau richtig. Download auf Bandcamp)