Blessed are the Sick - Die Bands
"There's probably more thought in what we do
Than a large part of what appeals to you"
(Napalm Death 1990)
Crypta
Eckdaten:
Name: Crypta
Stil: Technical Death Metal
Land: Brasilien
Gründung: 2019
"From the Ashes" – Das ist nicht nur der Titel eines der besten und repräsentativsten Songs (siehe Anspieltipp), der bei den allermeisten Auftritten als Rausschmeißer fungiert. Das ist auch eine Kurzzusammenfassung der Bandgeschichte. Zwei der Musikerinnen waren vorher mit den hinlänglich bekannten NERVOSA unterwegs. Und nach dem Split fährt man hier zwar im Grunde unter der gleichen Flagge – all female Extreme Metal aus Brasilien. Trotzdem spielen CRYPTA in einer ganz anderen Liga, speziell was die musikalischen Qualitäten anbelangt. In Punkto Popularität dürfte das aber auch nur eine Frage der Zeit sein.
Vom Stil her sind CRYPTA ganz klar als Old School DM mit technischen Elementen einzuordnen, auch wenn in Reviews und Reactions auf YT mitunter die Vokabel "blackened" fällt. Aushängeschild sind hier insbesondere die handwerklichen Fähigkeiten der Musikerinnen, allen voran von Drummerin Luana Dametto, die das Schlagzeug gewissermaßen als Lead-Instrument einsetzt und den Songs mit ihrem variablen, präzisen und individuellem Spiel Struktur und Farbe gibt. Als nächstes wäre die Gitarrenarbeit hervorzuheben. Eingängige Riffs mit hohem Wiedererkennungswert, melodische Double-Leads, Sweeping, Tapping, alles was das Technikherz begehrt kommt hier zum Einsatz.
Dealbreaker bei der ganzen Geschichte sind die Vocals von Fernanda, deren Stimmfarbe mitunter an Dani Filth erinnert und mir persönlich schon bei NERVOSA gegen den Strich ging. Hier wechselt sie aber angenehm oft zu tiefen Growls, was dem Gesamtsound viel besser zu Gesicht steht.
Um den Ansatz und die Kompetenz der Band gänzlich zu würdigen, empfehle ich auf jeden Fall, neben den offiziellen Videos auch mal einen Live-Mitschnitt anzuschauen und vor allem einen Blick in eines von Luanas Drumcam-Videos oder einen der zahlreichen zur Verfügung stehenden Guitar-Workshops der Gitarristinnen zu werfen.
Anspieltipp:
Kaufempfehlung:
Shades of Sorrow (das zweite Album - reifer und abwechslungsreicher)
Weblinks: