Taurelin

When Cannons Fade - Live

"Our journeys take us to foreign shores
Where we let our metal blast"
(Amon Amarth 2002)


Dark Tranquillity & Ensiferum (Siegburg Club Kubana, 12.04.2022)

Wenn es gelingt, an einem Dienstag Abend in einem verschlafenen Städtchen wie Siegburg die Bude auszuverkaufen, ist das ein eindeutiger Beleg für den allgemeinen Hunger nach Live-Musik in der aktuellen Zeit. Andererseits war die Tour auch wirklich hochkarätig besetzt mit zwei Co-Headlinern, die auch alleine immer eine Reise wert sind.

Im Vorprogramm spielten zunächst LEGION GHOST, die in guten Momenten flüchtig an LINKING PARK mit unsicherem Gesang erinnerten, sowie NAILED TO OBSCURITY. Letztere gehen mir immer noch nicht so angenehm ins Ohr wie die Zweitband von Sänger Raimund BURIAL VAULT, aber der Erfolg und die mehr als wohlwollenden Publikumsreaktionen haben zugegebenermaßen ihre Berechtigung.

Ensiferum

Fast zwei Jahre hat das letzte bockstarke ENSIFERUM-Album "Thalassic" (siehe Review) bereits auf dem Buckel. Jetzt endlich konnten die Finnen zeigen, wie gut die "neuen" Songs live funktionieren, allen voran natürlich der Party-Opener "Rum, Women, Victory" und das mitreißende "Run from the Crushing Tide", bei dem der "neue" Mann Pekka seine Position hinter dem Keybard verließ und sich als zusätzliche Frontsau in Szene setzte. Super Typ, super Stimme.

Der Nachteil an solchen Co-Headliner Geschichten ist natürlich die limitierte Spielzeit, aus der ENSIFERUM aber wirklich das beste herausholten und sich vor allem für ältere Hits vom Kaliber "Treacherous Gods", Lai Lai Hei" und "In my Sword I Trust" entschieden.

Setlist Ensiferum:

  1. Seafarer's Dream (Intro)
  2. Rum, Women, Victory
  3. Andromeda
  4. One More Magic Potion
  5. Into Battle
  6. For Sirens
  7. Run from the Crushing Tide
  8. Treacherous Gods
  9. In my Sword I Trust
  10. Lai Lai Hei
  11. From Afar

Dark Tranquillity

DARK TRANQUILLITY hatten zuletzt mit schmerzhaften Besetzungswechseln zu kämpfen, und zu allem Überfluss fällt akut Christopher Amott als werdender Papa aus. Ungeachtet dessen war die Band hervorragend eingespielt und hochmotiviert. Chef-Entertainer Mikael Stanne kündigte eine Mixtur aus "The new, the familiar, and the obscure" an, was sich auch ziemlich gut in der Setlist widerspiegelt. Ich persönlich würde mir ja immer (noch) mehr (noch) älteres Material a la "Punish my Heaven" oder "Zodijackyl Light" wünschen, aber man muss halt schon zufrieden sein, wenn zumindest die Highlights von "Damage Done" gewürdigt werden.

Angesichts der Lage war natürlich nachvollziehbar, dass der Fokus auf den letzten beiden Alben lag, die ja ebenfalls spektakulär gute Songs wie "Identical to None" oder "Forward Momentum" enthalten. Mikael Stanne ließ es sich auch nicht nehmen, "Encircled" den Menschen in der Ukraine zu widmen. Erschreckend, wie aktuell ein solcher Text plötzlich werden kann.

Setlist Dark Tranquillity:

  1. Phantom Days
  2. Transient
  3. Focus Shift
  4. Monochromatic Stains
  5. Forward Momentum
  6. Terminus (Where Death Is Most Alive)
  7. The Dark Unbroken
  8. Final Resistance
  9. Atoma
  10. The New Build
  11. Identical to None
  12. Encircled
  13. ThereIn
  14. The Treason Wall
  15. Lost to Apathy
  16. Misery's Crown

Nach oben