Taurelin

When Cannons Fade - Live

"Our journeys take us to foreign shores
Where we let our metal blast"
(Amon Amarth 2002)


Dark Tranquillity (Aschaffenburg Colos-Saal, 18.04.2017)

Bei der laufenden Europa Tour konnte man sich aussuchen, ob man DARK TRANQUILLITY im Vorprogramm von AMON AMARTH oder in kleinerem Ambiente bei einer der ausgewählten Headliner-Shows erleben wollte. Da fällt die Wahl natürlich nicht schwer. Im Colos-Saal in Aschaffenburg waren wir zuvor noch nie. Ein wirklich schöner Laden mit guter Bierauswahl und einem ausgezeichneten Sound.

Dark Tranquillity

Als Opener präsentierten sich NAILED TO OBSCURITY aus Norddeutschland, die zweite Band von BURIAL VAULT-Frontmann Raimund. Im direkten Vergleich fand ich NAILED TO OBSCURITY wesentlich sperriger und weniger eingängig. Interessant und gut gemacht war das Songmaterial aber auf jeden Fall.

OMNIUM GATHERUM sind das, was ich als perfekte Vorband bezeichnen würde. Ich würde nicht unbedingt nur wegen ihnen auf ein Konzert fahren, und Tonträger besitze ich von ihnen auch (noch) nicht. Aber man kennt sie und ist irgendwie immer froh, sie dabei zu haben, weil sie auch überall gut zu passen, egal wen sie gerade supporten. Flotte Songs haben sie massenhaft im Gepäck, klasse Melodien und einen Sänger mit Entertainer-Talent. Außerdem hatte man den Eindruck, dass sich Flitzefinger Markus Vanhala hier noch freier austoben kann als bei INSOMNIUM.

DARK TRANQUILLITY fuhren dann wieder ihr gewohnt grandioses visuelles Konzept auf mit üppiger Lightshow und Videoprojektionen. Im Gegensatz zur letzten Tour stand auch endlich wieder ein Basser aus Fleisch und Blut auf der Bühne, und auch zwei neue Gitarristen waren mit an Bord, darunter kein Geringerer als Christopher Amott (ARCH ENEMY).

Die Band war top aufeinander eingespielt und legte erwartungsgemäß den Schwerpunkt auf das hochkarätige aktuelle Album "Atoma" (siehe Review). Frontmann Mikael Stanne keifte und sang ausdrucksstark wie immer und war angesichts der euphorischen Publikumsreaktionen erkennbar angetan und führte gut gelaunt durch den Abend. Dass er uns aber Material von "Damage Done" (Album Nummer 6) als "some old stuff" verkaufen wollte, verfehlte dann doch ein wenig das Thema, zumal eh die ersten drei Alben bedauerlicherweise komplett ausgeklammert wurden. Aber auch daran hat man sich mittlerweile gewöhnt.

Zum Schluss ließ sich die Band dann sogar auf das Zugaben-Spielchen ein und kam für ganze drei Songs einschließlich des Überhits "Misery's Crown" zurück auf die Bühne. Die einzige offene Frage des Abends war, was aus Gitarrist Niklas Sundin geworden ist. Ob er er krankheitsbedingt pausiert oder ebenso wie sein ex-Kollege Martin Henriksson komplett ausgestiegen ist, hat uns Mikael bei der Vorstellung der Neumitglieder leider nicht verraten. Trotzdem, auch in dieser Besetzung dürfen DARK TRANQUILLITY gerne noch lange weiter machen und oft wiederkommen.

Setlist Dark Tranquillity:

  1. Force of Hand
  2. The Lesser Faith
  3. Atoma
  4. The Treason Wall
  5. The Science of Noise
  6. Forward Momentum
  7. Terminus (Where Death Is Most Alive)
  8. The Silence in Between
  9. The Pitiless
  10. What Only You Know
  11. Monochromatic Stains
  12. The Wonders at Your Feet
  13. White Noise/Black Silence
  14. Encircled
  15. Clearing Skies
  16. Final Resistance
  17. ThereIn
  18. State of Trust
  19. Through Smudged Lenses
  20. Misery's Crown

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