Taurelin

Turned Inside Out - Reviews

"A black heart will only find beauty in darkness"
(Dissection 1995)


Grisly - Salting the EarthGrisly - Salting the Earth

Eckdaten:

Stil: Death Metal
Land: Schweden
Jahr: 2021
Label: Xtreem Music

Man mag ja von Rogga Johansson halten was man will. Einerseits läuft er zwar schon irgendwie unter dem Begriff "relevant". Die Liste an Bands, Ex-Bands und Projekten ist jedenfalls längst komplett unübersichtlich geworden. Für meinen Geschmack ist das alles aber "mehr Masse als Klasse". Ich glaube, die einzige Veröffentlichung von und mit ihm, die ich physisch in meiner Sammlung stehen habe, ist eine CD von PAGANIZER, die ich seinerzeit sogar recht gut fand. Bei GRISLY arbeitet Rogga wiederum mit Ex-PAGANIZER-Bassist Dennis Blomberg zusammen, wobei "Salting the Earth" bereits das Zweitwerk unter diesem Namen ist.

Kommen wir zu den musikalischen Qualitäten, die durchaus vorhanden sind. Klar, die Grundlage ist typisch schwedische Hausmannskost, was ja nicht unbedingt schlecht sein muss. Die HM2-verzerrten Gitarren braten schön schmutzig, MAIDEN-Soli und EDGE OF SANITY Melodien sorgen für Farbtupfer. Und der Gesang ist mehr als ordentlich, was auch auf die gesamte Produktion zutrifft. Das Songwriting ist oft schön geradeaus und auf den Punkt gebracht, wie z.B. im Einstiegs-Doppelpack "By Inferno's Light" / "Dying Like Dogs in Winter" und beim Albumhighlight "Wickedness that Lurks Within" (siehe Anspieltipp). Teilweise geht mir persönlich aber die stumpfe Rhythmik gegen den Strich ("Mutilator"). Bands wie LIK, die ja im exakt gleichen Fahrwasser navigieren, haben da einfach deutlich mehr auf dem Kasten, wenn es um Variation, Identität und Kreativität geht. Ein interessantes Ausrufezeichen ist noch das halbakustische, völlig entspannte "Souls Last Caress" am Ende des Albums, welches flüchtig an THERION erinnert.

Insgesamt ragt "Salting the Earth" im Universe-of-Mittelmäßigkeit des Rogga Johansson tatsächlich positiv heraus (so wie die Hand auf dem lässigen Coverartwork). Trotzdem muss man ehrlicherweise festhalten, dass angesichts der Kürze des Spaßes, der gerade mal an der 30-Minuten-Marke kratzt und viel Füllmaterial sowie Ausschuss enthält, die Substanz immer noch arg schwach auf der Brust ist.

Wertung: 8 / 10

Download: Bandcamp

Anspieltipp:

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