When Cannons Fade - Live
"Our journeys take us to foreign shores
Where we let our metal blast"
(Amon Amarth 2002)
Asphyx (Siegen Lyz, 06.11.2021)
Unglaublich, wie lange es her ist, dass man eine gepflegte Portion Metal live und in Farbe erleben konnte, so wie es sich eigentlich gehört. Umso erfreulicher, dass die Veranstalter vom Siegener Metaller-Geballer diesmal eine Legende wie ASPHYX ins herbstliche Siegerland locken konnten. Da die mögliche Besucherzahl im Lyz angesichts der Umstände reduziert war, war es kein Wunder, dass die Tickets weggingen wie warme Semmeln und die Veranstaltung recht früh ausverkauft war.
Zum Einstieg präsentierten sich die Marburger BASTARDO. Genremäßig nicht unbedingt meine Baustelle: Stoner-Rock ist, glaube ich, die passende Bezeichnung. Der fette Sound und die groovigen Riffs animierten sofort zum Fußmitwippen und Aufwärmen der Nackenmuskulatur. Aushängeschild der Band ist aber vor allem der Sänger, der die gesamte Palette von aggressiven Shouts bis melodischem Stimmeinsatz beherrscht. Einige Parts weckten bei mir flüchtige Assoziationen in Richtung CROWBAR oder THE BLACK LEAGUE. Hat mir definitiv sehr gut gefallen.
Beim Thema DR DEATH bin ich zugegebenermaßen nicht objektiv und auch nicht wohlwollend. Daher hülle ich über den Auftritt lieber einen Mantel des Schweigens.
Kommen wir stattdessen lieber zum Headliner und Höhepunkt des Abends. Bereits beim Soundcheck zeigte sich Martin van Drunen extrem gut gelaunt und zu Späßen aufgelegt.
Der eigentliche Auftritt war dann nichts anderes als eine Lehrstunde in Sachen Old School Death Metal. Egal ob schnell und geradeaus, oder knietief im modrigen Morast versunken, ASPHYX schaffen selbst mit nur einer Gitarre ein intensives Sounderlebnis, das fast an BOLT THROWER heranreicht. Dazu hat man ältere ("Wasteland of Terror", yes!) und neuere ("Death the Brutal Way") Hits am Start und besagten Frontmann Martin van Drunen, der mit seinem einzigartigen Growling und holländischem Charme durch den Abend führte. So glücklich kann Metal machen.