When Cannons Fade - Live
"Our journeys take us to foreign shores
Where we let our metal blast"
(Amon Amarth 2002)
Gruesome / Eraserhead (Siegen Vortex, 26.07.2019)
Kollege Philipp schafft es ja immer wieder, hochkarätige Bands ins Vortex zu holen. So auch im Rahmen des 6. Siegener Metaller Geballers.
Los ging es mit den Melo-Deathern von SOUL SHIFTER. Die stilprägenden Melodien zeigten sich vor allem in Form der gefühlvollen, langsamen Gitarrenleads, die mitunter an PARADISE LOST erinnerten. Leider hatten die sympathischen Herren mit diversen technischen Problemen zu kämpfen, trotzdem ein gelungener Auftakt.
BETRAYAL gingen im Anschluss wesentlich technischer und verkopfter zur Sache. Die Griffbrettakrobatik sah zwar optisch spektakulär aus, musikalisch klang das Ergebnis aber für meinen Geschmack eher stumpf. Bonuspunkte gab es für die hässlichste Gitarre und den hässlichsten Bass des Abends.
Das Logo von ERASERHEAD erinnert ein wenig an das von ENTOMBED, und in der Tat stand amtlicher Old School Death Metal auf dem Programm. Dabei schaute man aber nicht zwangsläufig nach Schweden, sondern deckte das gesamte Spektrum der frühen 90er ab. Das Songmaterial war gleichermaßen abwechslungsreich wie eingängig, und "Deathhammer" von ASPHYX war als Coverversion ein tolles I-Tüpfelchen. Saustarker Auftritt!
GRUESOME machen aus ihrer Verehrung von Chuck Schuldinder gar keinen Hehl und haben sich selbst bereits einen kleinen Legendenstatus erarbeitet. Von neuen Songs im guten alten Soundgewand der ersten drei DEATH-Alben kann man auch heutzutage nicht genug bekommen. Zumal GRUESOME es wirklich draufhaben und sämtliche typischen Elemente - das Growling das geradlinige Drumming, die Gitarrenarbeit - originalgetreu auf die Bühne bringen und dabei wirklich schmissige eigene Songs im Gepäck haben. Demnach wurden GRUESOME von Anfang bis Ende von der versammelten Gemeinschaft abgefeiert, inklusive einiger Stagediving-Einlagen.
"Born Dead" markierte das Ende eines denkwürdigen Death Metal Abends im Vortex.