Taurelin

When Cannons Fade - Live

"Our journeys take us to foreign shores
Where we let our metal blast"
(Amon Amarth 2002)


Fleshcrawl / Revel in Flesh (Siegen Vortex, 01.09.2017)

Es ist immer wieder erstaunlich, welch illustre Namen auf ihren Touren Zwischenstopp im Vortex machen. Die zweite Ausgabe des "Siegener Metaller Geballers" stand ganz im Zeichen des Fleisches. FLESHCRAWL und REVEL IN FLESH gaben sich die Ehre und wurden dabei von zwei lokalen Bands unterstützt - das ganze für wahnsinnig faire 10 Euronen.

Eröffnet wurde der Abend von SCORUM, die eine beachtliche Zahl an Fans mitgebracht hatten, die von Anfang an für ordentlich Stimmung sorgten. Leider war der Sound noch nicht ganz optimal, so dass vor allem die jazzigen Finessen des Bassisten ein wenig untergingen. Dafür punkteten die Siegener mit coolen Grooves und furztrockenen Gitarrenriffs, und Sänger Thomas überzeugte sowohl durch seine variable Stimme, als auch durch seine charmanten Ansagen.

Im Vergleich dazu fielen TRIAL OF DEATH deutlich ab. Die musikalischen Grundbausteine waren irgendwie recht ähnlich wie bei der Vorband, aber dem Songmaterial fehlte für meinen Geschmack noch jeglicher Wiedererkennungswert.

Wer die Band noch nicht kannte und bei dem Bandnamen nicht sofort ENTOMBED assoziierte, dem wurde spätestens mit den ersten Gitarrenanschlägen klar, wohin die Reise bei REVEL IN FLESH geht: Direkt und ohne Umwege ins schöne Schweden. Man würde den sympathischen Schwaben allerdings Unrecht tun, wenn man sie bloß als eine weitere Retro-Band abtun würde. Auch wenn man hier und da mal GRAVE, ganz klar HYPOCRISY aber auch mal BOLT THROWER heraushört, die Jungs verstehen einfach ihr Handwerk und haben vor allem klasse Songs im Gepäck, bei denen sogar einige echte Hits (allen voran "In the Name of the Flesh") auszumachen sind.

Revel in Flesh

Besonders lobenswert sei noch anzumerken, wie enthusiastisch und ungekünstelt REVEL IN FLESH ihren Auftritt gestalteten. Man merkte, wie sehr die Jungs ihren Death Metal lieben, und dieser Spaß in den Backen ist einfach ansteckend. Außerdem fand ich die Auswahl von "Doctor Doctor" als Coverversion im Zugabenteil völlig lässig.

Bei FLESHCRAWL war zu Beginn irgendwie der Wurm drin. Sowohl die Bassdrum, als auch der Gesang waren teils grob neben dem Takt, das Stageacting lief unter der Rubrik "Dienst nach Vorschrift", und Frontmann Sven vermittelte durch seine Mimik stets den Eindruck, dass er mit den Reaktionen des Publikums unzufrieden sei. Tja, von nichts kommt nichts. Glücklicherweise fing sich die Band im zweiten Teil des Sets und setzte mit einer CARNAGE-Verbeugung einen würdigen Schlusspunkt.

Alles in allem war dies eine tolle Death Metal Party, bei der für mich REVEL IN FLESH ganz eindeutig als Überraschungssieger vom Platz gingen.

Setlist Fleshcrawl:

  1. Flesh Bloody Flesh
  2. When Life ... / Soulskinner
  3. Dark Dimension
  4. Structures of Death
  5. Dying Blood
  6. Damned in Fire
  7. Into the Fire of Hell
  8. Slaughter at Dawn
  9. Kingdom of Skulls
  10. Under the Banner of Death
  11. Written in Blood
  12. Beneath a Dying Sun
  13. Made of Flesh
  14. As Blood Rains from the Sky
  15. Forthcoming End
  16. The Day Man Lost

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